Die gruseligsten Reisegeschichten
Bei der Urlaubsplanung ist es verführerisch, nur an die schönsten Dinge zu denken, die man erleben wird. Es kann aber auch einiges geschehen, das die Reise zur Hölle macht, wenn man nicht richtig vorbereitet ist. Hier gibt's ein paar Reisegeschichten zum Gruseln.
Wenn wir eine Reise planen, ist es sehr reizvoll, sich nur die schönsten Erlebnisse ausmalen. Strahlende Sonne, glitzernde Wasserfälle, kulinarische Köstlichkeiten und freundliche Einheimische. Aber weit weg von zuhause kann mindestens so viel schief gehen wie daheim. Wir haben ein paar geplatzte Reiseträume für euch gesammelt, aus denen Ihr lernen könnt, bevor Ihr selber zum nächsten Trip aufbrecht.
Mehr als ein Pflaster in Thailand 🤕
Tom und Katha sind Fahrradtouristen aus Leidenschaft. Einmal im Jahr - wenn Corona nicht dazwischenfunkt – packen sie ihre Koffer (und ihre Tourenräder in große Kartons), um in ferne Länder zu fliegen. Auf ihren wochenlangen Reisen cruisen sie kreuz und quer auf ihren Drahtesel von einem exotischen Reiseziel zum nächsten.
Natürlich kann auf diesen Reisen einiges passieren. Die Fahrräder so zu verpacken, dass sie auch die rabiatesten Gepäckaberftiger überstehen, hat einige Experimente und Ersatzteile gekostet. Die hiesige Küche in Afrika und Südost-Asien hat die beiden auch immer wieder vor Herausforderungen gestellt, aber das war nichts, was Kohletabletten und etwas grüner Tee nicht wieder in Ordnung gebracht hätten.
Deutlich schmerzhafter war ein Erlebnis auf einer Thailandreise vor ein paar Jahren. Nachdem die beiden bis nach Phuket und wieder zurück geradelt waren, wollten sie noch ein paar Tage in der pulsierenden Metropole Bangkok verbringen. Doch schon auf dem Weg in die Stadt hinein passierte das, wovor sie bisher immer verschont wurden: Ein übermütiger Autofahrer ließ nicht genug Abstand beim Überholen und fuhr Katha einfach um. Der Schrecken war groß, und nicht ohne Grund: Katha war ernsthaft verletzt. Zum Glück war sich der Autofahrer seiner Verantwortung bewusst und rief schnell einen Krankenwagen.
Im Krankenhaus stellte sich dann heraus, dass sie nur knapp einem Schädelbruch entkommen war. Das hieß aber auch, dass sich die Rückreise verzögern musste. Also brauchte es neue Flugtickets, die Krankenhausrechnungen mussten bezahlt werden und Tom brauchte für die Zeit auch noch eine Unterkunft. Ein Glück, dass die beiden eine Reiseversicherung abgeschlossen hatten.
Ungebremst in den Alpen 🚌
Die folgende Geschichte ist mit der Wohnmobil-Enthusiastin Kat passiert. Kat und ihre Familie sind seit Jahren mit einem Wohnmobil in Europa unterwegs. Aber ihre allererste Europareise mit einem Wohnmobil endete beinahe in einer Katastrophe.
Es war ein herrlich sonniger Tag in der Schweiz und sie fuhren durch die Alpen. Was konnte da schon schief gehen?
Nun, eine ganze Menge, wie sich herausstellte. Die Familie hatte die Nacht in den Bergen verbracht und nun ging es über die Serpentinen bergab. Schon in der ersten Haarnadelkurve merkten sie, dass mit ihren Bremsen etwas nicht stimmte. Sie funktionierten nämlich nicht. Die einzige Möglichkeit, das Fahrzeug zu verlangsamen, war die Handbremse, aber die reichte nicht aus, um es zum Stehen zu bringen.
Ihnen blieb also nichts anderes übrig, als weiter den Berg herunterzufahren, in dem schweren Wohnmobil, das immer schneller wurde. Etwa alle 200 Meter gab es 180-Grad-Kurven - und jede davon war absolut furchterregend.
„Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie wir heil unten angekommen sind. Ich hatte wirklich noch nie in meinem Leben so viel Angst.”
Unten angekommen ging es natürlich sofort in die Werkstatt. Dort war der Grund für die Fehlfunktion schnell klar: Die Bremsflüssigkeit war weg! Wie sich herausstellte, war sie seit Jahren nicht mehr gewechselt worden und bestand größtenteils aus Wasser - welches durch die Beanspruchung der Bremsen in den Bergen einfach verdunstet war. Zum Glück konnte die Werkstatt das Öl ersetzen und auch die Handbremse austauschen.
Die Lektion: Vor einer langen Reise sollte das Fahrzeug immer in einer unabhängigen Werkstatt komplett durchgecheckt werden. Und eine Versicherung mit Assistenz-Leistungen ist ebenfalls eine gute Idee.
Schneller schwanger als du denkst 👶
Eine Ausbildung als Yogalehrerin – diesen Traum hegte Clara schon seit Jahren. Lange hatte sie sich Gedanken gemacht, welche Art von Yoga es sein sollte und wie der Kurs aussehen sollte. Ihre Entscheidung: nicht Monatelang mit geringer Intensität einen Lehrgang in ihrer Heimatstadt Berlin besuchen, sondern eine intensive, fokussierte Ausbildung in einem anderen Setting sollte es werden, ohne die Ablenkung des Alltags und den Trubel der Großstadt.
Also nahm sie den Rat ihrer Yogalehrerin an und meldete sich für einen einmonatigen Ashtanga-Kurs in Andalusien an. Hier bildet ein internationales Team von Yoga-Begeisterten in einem verschlafenen Hippie-Dorf die nächste Generation von Yogalehrern aus.
Die Vertiefung ihrer Yogapraxis war allerdings nicht Claras einziges Projekt; Sie und ihr Mann planten auch Nachwuchs. Keiner der Beiden ahnte jedoch, dass es so bald ernst werden würde. Wenige Wochen vor dem geplanten Yogakurs stand es fest: Clara erwartet ein Kind.
Nun begann das Grübeln. Kann man (bzw. Frau) im ersten Trimester noch zur Yogalehrer-Ausbildung? Das musste natürlich mit den Veranstaltern des Kurses besprochen werden. Und deren Antwort war klar: Bitte, komm nicht, so ein Kurs ist sehr intensiv für deinen Körper. Eine Rückerstattung der Kursgebühren war nicht drin, sie boten Clara jedoch an, ihr in der Zukunft jederzeit einen Platz einzuräumen. Und die Reisekosten wurden durch die Reiseversicherung erstattet, was die Enttäuschung deutlich schmälerte. So war noch genug Geld in der Familienkasse für einen entspannten Urlaub zu zweit.
Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben! Nach der Schwangerschaft, der Stillzeit und viel-viel Training zu Hause war es 4 Jahre nach dem ursprünglichen Termin endlich so weit: Clara konnte ihre Yogalehrer-Ausbildung in Andalusien absolvieren. Und danach war sogar noch ein Urlaub zu dritt drin.
Das sind nur ein paar Beispiele für Urlaubsreisen, die nicht nach Plan verlaufen. Bestimmt habt Ihr auch schon eure eigenen Horrorstorys erlebt. Wie ist es euch dabei ergangen? Hoffentlich wart Ihr versichert!