„Eine Unfallversicherung gibt dir ein gutes Gefühl“ – Interview mit Radfahr-Influencerin Alina Jäger
Alina Jäger ist passionierte Fahrradfahrerin. Als Influencerin teilt sie auf Instagram und Facebook unter dem Namen Clippedinandfree ihre Erfahrungen und die schönsten Strecken. Im Interview verrät sie euch, wie ihr sicher durch den Winter kommt.
Alina, du bist Radfahrerin und Influencerin. Wie kamst du denn auf die Idee, beides miteinander zu kombinieren?
Ich fahre einfach supergerne Fahrrad. Und ich wollte erzählen, was ich tue, und nicht nur, wie ich aussehe. Ich wollte eine Gemeinschaft schaffen, bei der man sich gegenseitig austauscht: ein bisschen Technik, tolle Strecken. So habe ich angefangen, und das Ganze ist gewachsen.
Du fährst an die 300 Kilometer pro Woche mit dem Rennrad – auch im Winter. Worauf achtest du dabei und worauf sollten andere Radfahrerinnen und Radfahrer achten?
Das ist auf jeden Fall ein gutes Paar Handschuhe (lacht), weil einem sonst wirklich die Finger abfrieren. Das geht so schnell. Dann ist es auf jeden Fall wichtig, dass man regenfeste Kleidung hat. Wenn es eh schon kalt ist und man dann noch nass wird, ist das Ganze nochmal ein bisschen unangenehmer. Im Winter ist der Helm natürlich auch unabdingbar. Wer Rad fährt, sollte auch die Ohren vor dem Fahrtwind schützen. Dazu kann man ein Stirnband oder ein Mützchen unter den Helm anziehen. Beim Rad selbst ist ein guter Reifen wichtig, damit man einen schönen Grip auf der Straße hat und nicht irgendwie ausrutscht, wenn es mal ein bisschen eisiger wird. Die Reifen sollten gut aufgepumpt sein, einfach damit man nicht durch ein Schlagloch oder ähnliches seine Felgen kaputt macht.
Kennst du ein paar blöde Fehler, die man vermeiden sollte?
Es gibt im Winter sehr viel Matsch und Nässe auf der Straße oder auch Eis und das greift eben das Material so ein bisschen an. Darum sollte man sich im Winter mehr um sein Fahrrad kümmern und es öfter reinigen. Zweiter Aspekt: Gerade wenn man irgendwie mit dem Rennrad weiter wegfährt, oder der Weg zur Arbeit auch ein bisschen weiter ist, sollte man wissen, wie man einen Schlauch wechselt. Es gibt nichts Unangenehmeres, als in der Kälte zu stehen, einen Platten zu haben und Ewigkeiten zu brauchen, um den Schlauch zu wechseln.
Thema Sicherheit: Wie kann ich als Radfahrerin oder Radfahrer Unfallgefahren minimieren?
Für die Sicherheit ist es wichtig, mit seinen Klamotten und dem Fahrrad aufzufallen. Das gilt insbesondere im Winter und bei schlechter Sicht. Alle Lichter und Reflektoren sollten dran sein und funktionieren. Ein weißer Helm ist auch besser zu sehen als ein schwarzer Helm. Worauf ich jetzt mittlerweile immer achte, ist, dass ich ein kleines Rücklicht am Fahrrad habe. So werde ich im Winter gut gesehen. Ich trage auch immer eine bunte Farbe, damit ich mehr auffalle. Zusätzliche Sicherheit schafft ein guter Reifen. Ich empfehle, im Winter auf breitere Reifen zu setzen. Damit hat man mehr Sicherheit in den Kurven und bei Nässe.
Welche weiteren Tipps kannst du uns aus deiner Erfahrung mitgeben?
Ich bin ein Fan von Scheibenbremsen. Scheibenbremsen greifen bei Nässe effektiver und sind generell auch viel stärker. Sie reagieren schneller. Das gibt mir ganz viel Sicherheit. Ein weiterer Tipp ist, dass man sein Fahrrad nach den Radfahrten direkt sauber macht, ansonsten macht man es erfahrungsgemäß ganz oft einfach nicht mehr.
Ich würde auch immer etwas Werkzeug dabeihaben. Das ist nützlich, wenn ich etwas umschrauben muss oder den Sattel doch mal ein bisschen tiefer setzen will. Optimalerweise hat man auch immer einen Ersatzschlauch dabei. Bei einem Platten wechselt man nicht den Reifen aus, sondern in dem Reifen sitzt so ein kleiner Schlauch drin, den man dann wechselt. Was mir hilft, damit das schneller geht, sind Reifenheber.
Viele verzichten auf einen Helm, oft auch aus optischen Gründen. Was kannst du ihnen entgegnen?
Ich kann persönlich sagen: Wenn ich beim Fahren keinen Helm tragen würde, wäre ich jetzt schon dreimal gestorben. Mir sind schon drei Helme gerissen, und den Helm kann man ja gleichsetzen mit meinem Schädel, der dann bricht. Darum würde ich am Helm tatsächlich nicht sparen. Man sollte ein Modell wählen, das wirklich Sicherheit gibt. Es kann schon zu schwerwiegenden Hirnschäden führen, wenn der einfach nicht so gut schützt.
Empfiehlst du anderen Radfahrerinnen und Radfahrern eine Versicherung?
Jede und jeder sollte am besten eine Unfallversicherung im Gepäck haben. Es gibt einfach viele gefährliche Situationen, sei es zum Beispiel, dass viele Autos einfach nicht so viel Rücksicht nehmen, wie man sich das wünscht. Oder wenn man Abfahrten macht, können die Kurven schon eine Herausforderung werden. Man muss einfach die Technik beherrschen und schauen, dass man nicht crasht. Wenn man sich unsicher wird, dann macht man manchmal dumme Manöver, die gefährlich werden können. Eine Unfallversicherung gibt dir ein gutes Gefühl, denn sie hilft dir im Fall der Fälle, dass du auch finanzielle Unterstützung bekommst. Da das Radfahren mein Beruf ist, komme ich an einer Versicherung nicht vorbei.
