Strom sparen: 6 Tipps, mit denen du die Kosten um bis zu 300 Euro im Jahr reduzierst

In diesem Jahr explodieren die Strompreise aufgrund der Energiekrise regelrecht: Über 50 Cent kostet aktuell die Kilowattstunde im Durchschnitt in Deutschland. Das ist etwa ein Anstieg von 70 Prozent innerhalb eines Jahres. Für alle bedeutet das zusätzliche Kosten! Viele Haushalte schauen also, wo und wie sie sparen können. Auch du willst sparen, ohne dich unnötig einzuschränken? Wir haben hilfreiche Fakten zur Stromnutzung und 6 Tipps, wie du effektiv Strom sparen und die Kosten um bis 300 Euro im Jahr reduzieren kannst. 


1. Vergleiche die Anbieter (bis zu 100 Euro pro Jahr sparen) 

Du bist seit Jahren bei deinem Stromanbieter und denkst, ein Wechsel in diesen Zeiten führt zu noch höheren Preisen? Nicht unbedingt. Es lohnt sich, regelmäßig die Tarife verschiedener Stromanbieter zu vergleichen. Gerade jetzt zählt jeder Euro. Mit Portalen wie Check24, Verivox und Stromvergleich erhältst du einen Überblick über die verschiedenen Anbieter und Tarife. Vergleichen lohnt sich, denn so kannst du bis zu 100 Euro im Jahr sparen

⚠️ Aber Vorsicht: Viele Anbieter locken ihre Neukunden mit günstigen Konditionen im ersten Vertragsjahr und erhöhen die Preise dann ab dem 2. Jahr. Deshalb solltest du immer die Mindestlaufzeit der Verträge beachten. Checke auch die Bewertungen zu den jeweiligen Anbietern, um sicherzugehen, dass diese seriös sind. 

2. Kenne deinen eigenen Stromverbrauch (bis zu 50 Euro pro Jahr) 

Ein großes Problem: Viele kennen ihren tatsächlichen Stromverbrauch gar nicht. Landet die Stromabrechnung im Briefkasten sind viele nämlich überrascht, wie viel sie verbraucht haben. Andere wiederum sind gar nicht daran interessiert, wie viel Strom sie eigentlich nutzen. 

Gerade jetzt ist es aber wichtig,  zu wissen, ob man vergleichsweise viel oder wenig Strom verbraucht. Nur so wird klar, ob Maßnahmen zum Stromsparen notwendig sind. Um deinen eigenen Verbrauch einschätzen zu können, helfen folgende Übersichten. 👇

Durchschnittlicher Stromverbrauch eines Haushalts im Ein-/Zweifamilienhaus (ohne elektrisch erwärmtes Wasser):  

1 Person: 2.250 kWh  
2 Personen: 2.950 kWh 
3 Personen: 3.650 kWh 
4 Personen: 4.150 kWh 

Durchschnittlicher Stromverbrauch eines Haushalts im Mehrfamilienhaus (ohne elektrisch erwärmtes Wasser):  

1 Person: 1.359 kWh 
2 Personen: 1.950 kWh 
3 Personen: 2.400 kWh 
4 Personen: 2.700 kWh 

Hinweis: Wird dein Wasser elektrisch erwärmt, sind die Kosten noch einmal höher. Genauere Werte für deinen Haushalt findest du auch bei diversen Verbrauchsrechnern wie diesen hier. 

3. Wissen, welche Geräte in deinem Haushalt verbrauchen (bis zu 25 Euro) 

Hast du schon mal gecheckt, wie viel Strom deine einzelnen Haushaltsgeräte verbrauchen? Wenn du weißt, welche Geräte am meisten Strom verbrauchen, kannst du erst richtig anfangen zu sparen. Es ist kein Geheimnis: Große Geräte verbrauchen am meisten Strom. In einem Ein- oder Zweifamilienhaus verbrauchen Geräte, die der Wärmeerzeugung dienen, 32 Prozent des Stroms. Dazu zählen beispielsweise der Herd, Backofen, Trockner und der Wasserkocher. Der zweitgrößte Stromfresser sind hingegen Kühlschränke und Tiefkühltruhen, dicht gefolgt von Kommunikations- und Unterhaltungselektronik, das heißt Fernseher und Lautsprecher. Doch auch Kleingeräte wie Toaster, Föhn und Mixer können bei häufiger Verwendung viel Strom verschlingen.  

Übersicht: Stromverbrauch von Haushaltsgeräten im Vergleich* 

Herd: 445 kWh pro Jahr bei einem 3-Personen-Haushalt (ca. 240 Euro pro Jahr) 
Kühlschrank: 330 kWh pro Jahr (177 Euro)  
Wäschetrockner: 325 kWh pro Jahr (175 Euro) 
Waschmaschine: 200 kWh pro Jahr (107 Euro) 

Um bei der Nutzung von „Großverbrauchern“ Strom zu sparen, helfen diese Tipps:

✓ Waschmaschine voll beladen & niedrige Wassertemperaturen wählen
✓ Mit Deckeln auf dem Topf kochen, um keine Wärme zu verschwenden
✓ Bei Wasch- und Spülmaschinen Spar- bzw. Ökoprogramme nutzen 
✓ Ohne Vorheizen backen und mit Restwärme kochen
✓ Auf den Wäschetrockner verzichten und Wäsche draußen aufhängen
✓ Keine warmen Lebensmittel (z.B. noch warme Rest vom Kochen) in den Kühlschrank
✓ Kühlschrank nicht zu lange offen halten

* Hinweis: Hierbei handelt es sich um exemplarische Verbrauchswerte, die bei den individuellen Geräten und dem individuellen Verbrauch abweichen können. Für die Berechnung wurde ein exemplarischer, durchschnittlicher Stromtarif angesetzt. Laut dem Verbraucherportal Verivox beträgt der durchschnittliche Strompreis in Deutschland derzeit 53,83 Cent pro kWh. 

4. Stromfresser vermeiden & Effizienzklassen beachten (bis zu 50 Euro im Jahr) 

Beim Kauf von Elektrogeräten solltest du auf verschiedene Faktoren achten. Bei Großgeräten ist das Effizienzlabel ausschlaggebend. Bestenfalls kaufst du Geräte mit der Effizienzklasse A oder B. Geräte, die besonders sparsam sind, findest du hier aufgelistet. 

⚠️ Aber aufpassen: Die Effizienzklassen haben sich über die Jahre mehrfach verändert. Ein A-Label von vor zehn Jahren entspricht nicht mehr den aktuellen Standards. Darum solltest du bei einem Kauf auch auf den Verbrauch achten – etwa die kWh. Je niedriger die Zahl des Gerätes, desto kleiner ist auch der Stromverbrauch. Bei kleineren Geräten wie Fön, Toaster oder Mixer gibt es übrigens kein Effizienzlabel. Hier kannst du einen Blick auf das Typenschild werfen, das sich meist am Boden oder auf der Rückseite des Gerätes befindet. 

5. Alte Elektrogeräte ersetzen oder gar verbannen (bis zu 50 Euro) 

Verwendest du alte Elektrogeräte, kann der Stromverbrauch dieser Geräte sehr hoch sein. Obwohl das Ersetzen von Elektrogeräten erst einmal eine Investition ist, lohnt sie sich finanziell langfristig. Neue Waschmaschinen verbrauchen heute keine 100 Kilowattstunden Strom mehr im Jahr (ca. 54 Euro). Vor 15 Jahren lag der Verbrauch noch bei über 250 Kilowattstunden pro Jahr (ca. 135 Euro). 
Eine Waschmaschine mit einer Effizienzklasse G verbraucht zudem pro Waschgang etwa 1 Kilowattstunde, eine Wachmaschine mit der Klasse A hingegen verbraucht nur etwa die Hälfte davon. 

Investierst du in neue Geräte, kannst du sie zudem günstig mit einer passenden Hausratversicherung gegen Feuer- und Wasserschäden sowie Einbruchdiebstahl absichern. So erhältst du deine Investition zurück, falls sie Schaden nehmen sollten.


Bei einigen Geräten kannst du überlegen, ob sie überhaupt notwendig sind. Ist der Wäschetrockner beispielsweise immer nötig oder lässt sich die Wäsche auch gut auf einem Wäscheständer trocknen. Auch in der kalten Jahreszeit kannst du die Wäsche nämlich draußen trocknen lassen.

5+1 So kannst du im Alltag Strom sparen (bis zu 25 Euro im Jahr) 

Sparen, dich jedoch nicht einschränken. Diese kleinen Alltagshandlungen tragen schon zum Stromsparen bei: 

👉 Schalte das Licht aus, wenn du den Raum verlässt.  
👉 Ziehe deine Ladegräte aus der Steckdose, wenn du sie nicht benötigst. 
👉 Auch bei Kleingeräten wie Wasserkocher, Mixer & Co. immer das Kabel ziehen. Sonst nimmt das Gerät, wenn auch geringfügig, weiterhin Strom auf.  
👉 Nimm auch den Fernseher oder Computer vom Strom, dazu kannst du auch Mehrfachsteckdosen mit Ein/Ausschalt-Funktion nutzen.  
👉 Koche mit geschlossenem Deckel, so geht weniger Wärme verloren und das Nudelwasser kocht schneller.


Fazit

Insgesamt solltest du ein Bewusstsein dafür schaffen, was Strom aktuell kostet. Der derzeitige Strompreis liegt im Oktober 2022 laut Verivox durchschnittlich bei 53,83 Cent/kWh. Damit zahlt ein Haushalt mit einem Verbrauch von 2.400 kWh pro Jahr ca. 1.240 € an Stromkosten. Darum lohnt es sich, Anbieter zu vergleichen, Strom zu sparen und eventuell alte, ineffiziente Geräte durch neue zu ersetzen. So kannst du mitunter einige hundert Euro im Jahr sparen! 

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